Großes Bündnis deutet auf die Bedrohung von Schweinswalen vor Sylt hin

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Redakteur
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(CIS-intern) – Ein Bündnis von acht auf Sylt ansässigen Naturschutzverbänden hat heute auf die Bedrohung des Schweinswals aufmerksam gemacht. Sie überreichten in Hörnum auf Sylt ein Positionspapier an Umweltminister Tobias Goldschmidt.

Dieser äußerte sich dazu wie folgt:

„Ich danke den Verbänden dafür, dass sie ein kritisches Licht auf die Lebensbedingungen und den Bestand unseres heimischen Wals werfen. Denn der Zustand des Wals ist ein ganz wichtiger Seismograph für die Verfassung unserer Meere: Geht es den Walen schlecht, steht es auch um unsere Meere nicht gut. Um ihn zu schützen, wurde vor über 25 Jahren im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer das erste Walschutzgebiet Europas ausgewiesen.

Wir haben viel im Meeresnaturschutz erreicht: Mit dem Nationalpark haben wir das einzigartige Ökosystem Wattenmeer unter Schutz gestellt, gemeinsam mit den Fischern und Naturschutzverbänden Regelungen für die Muschelfischerei gefunden. Wir haben für die Ölförderplattform Mittelplate A im Nationalpark einen Förderstopp 2041 vereinbart. Zudem ist es – auch dank der Mitwirkung der Naturschutzverbände – gelungen, die notwendigen Kabel zur Anbindung der Offshore-Windkraft auf nur einer Trasse durch den Nationalpark zu bündeln. Darüber hinaus haben wir einen Dialog zur nationalparkverträglichen Zukunft der Krabbenfischerei begonnen. Aber der Nutzungsdruck auf unsere Meere steigt, und wir müssen unsere Schutzbemühungen dem anpassen.

Der Schutz der Schweinswale steht beim Schallschutz in der Nordsee im Mittelpunkt, für den ich mich auf Bundesebene bei der Umsetzung der Energiewende einsetze. Und auch die im Walschutzgebiet geplanten Maßnahmen zur Industriefischerei auch für ausländische Fischer werden wir wieder aufgreifen. Gleichzeitig müssen wir es schaffen, dass auch im inneren Wattenmeer des Nationalparks endlich richtige Ruhe- und Rückzugsräume entstehen. Denn das innere Wattenmeer beherbergt viele enorm wichtige Lebensraumtypen, welche die Balance dieses einzigartigen Naturraums sicherstellen.

Die Abwägung verschiedener Interessen im Nationalpark bleibt ein Drahtseilakt – aber wir stellen uns dieser Herausforderung.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur
Image by Martin Reif from Pixabay

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