(CIS-intern) – Die Sandaufspülungen auf Sylt sind rechtzeitig vor der Sturmflutsaison fertiggestellt. Die regelmäßigen Aufspülungen schützen sowohl das Festland vor Sturmfluten, als auch die Insel selbst vor einem stetigen Landverlust. Heute besuchte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt Sylt, um an der offiziellen Abnahme der Aufspülungen sowie der letzten Deichschau des Jahres teilzunehmen und sich ein genaues Bild vom Küstenschutz vor der Nordseeinsel zu machen.
Insgesamt ließ der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Kubikmeter in sieben verschiedenen Strandbereichen an der Westküste der Insel und weitere 200.000 Kubikmeter als zusätzliches Sandpolster vor Westerland aufspülen. Der Sand für die Aufspülung wird rund acht Kilometer vor Westerland aus bis zu 30 Metern Tiefe von Spezialschiffen, sogenannten Saugbaggern, entnommen. Sie fahren das Sand-Wasser-Gemisch in die Nähe der Küste und spülen das Material durch eine Rohrleitung an den Strand, auf dem es profilgerecht mit Raupen verteilt wird. Die Maßnahmen kosteten in Summe etwa 9,5 Millionen Euro.
„Sylt ist rechtzeitig für die kommende Sturmflutsaison gewappnet. Die aufwändigen Sandaufspülungen zeigen jedoch einmal mehr vor welche enormen Herausforderungen uns der Klimawandel im Bereich des Küstenschutzes stellt. Stürme werden häufiger und heftiger und damit auch die Sturmfluten und die Belastungen für unsere Küstenschutzanlagen“, sagte Küstenschutzminister Goldschmidt.
1972 wurden erstmalig Sandaufspülungen auf Sylt vorgenommen und seit 1985 erfolgen diese fast jährlich. Als Sandersatzschwerpunkte zeichneten sich vor allem die Orte List, Kampen, Westerland und Hörnum ab.
„Im Bereich der Insel treffen die Wellen mit besonders großer Energie auf die Küste, was zu starken Küstenabbrüchen führt. Es wurden auf Sylt in den letzten 50 Jahren rund 61,3 Millionen Kubikmeter Sand aufgespült, um diesen Abbruch auszugleichen. Damit konnten die über 18.000 Einwohner der Insel erfolgreich vor Überflutungen und Landverlust geschützt werden,“ erklärte der Minister.
Neben den Sandaufspülungen ist der LKN.SH auf Sylt auch für den Zustand der Landesschutzdeiche mit einer Länge von 430 Kilometern (360 km Westküste / 70 km Ostküste) zuständig. Hinzu kommen Regionaldeiche auf Inseln und Halligen mit einer Länge von rund 54 Kilometern (davon 48 km an der Westküste).
Die Landesschutzdeiche der Insel Sylt haben die vergangene Sturmflutsaison gut überstanden und sind für die laufende Saison gerüstet. Das bestätigte auch die heutige Deichschau auf dem Nössedeich zwischen Morsum und Tinnum.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur
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